Tuxedomoon gehören zweifelsohne zu den Bands die nirgends einzuordnen sind. Unverkennbar aber nicht definierbar. Sicherlich ist es nicht verkehrt Sie der Avantgarde zu zuschreiben. War ihr großer Tanzflächenfeger „No Tears“ noch eine frühe Reminiszenz an den Punk. So folgten bald skurile aber auch melodiöse Jazz Strukturen und im weitesten Sinne auch Anleihen an New Wave. Das hier vorgestellte Album „Half Mute“ von Tuxedomoon steht repräsentativ für Ihr Gesamtwerk. Obschon es eines Ihrer besten Alben ist. So unterschiedlich die Herren Blaine L. Reininger, Peter Principle, Luc van Lieshout, Steven Brown, Bruce Geduldig und zeitweilig Winston Tong, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Stücke, und doch ist der Tuxedomoon Sound selbst bei vorher nie gehörten Stücken rauszuhören. Das meine ich im extrem positiven Sinne. Soll also heißen Tuxedomoon klingen nicht immer gleich(was irgendwann vielleicht langweilig werden könnte) sondern es sind Fragmente, Strukturen, Grundmuster, Stimmen, Geräusche die man in dieser Kombination von anderen Bands nicht erwartet. Folglich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es nur Tuxedomoon sein können! Und meistens ist es dann auch so. Wobei es anfänglich durch die markante schrille Stimme von Winston Tong relativ einfach war Tuxedomoon zu erkennen. Später mit Blaine L. Reiniger allerdings auch. Tuxedomoon haben Stücke von unfassbarer Schönheit geschrieben. Aber auch extrem schrullige und mitunter an Wahnsinn vermutender Geräuschgewitter und Stimmenakrobatik. Tuxedomoon wollten immer anders klingen und das tun sie noch bis heute. Und das ist auch gut so.
